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Community

Crystal Hendricks: Wir, als inter* Menschen, sind unfassbar mächtig. Wir haben in der Welt schon so viel verändert, und ich weiß, es gibt noch so viel mehr, das verändert werden muss, damit inter* Menschen keinen Schaden mehr erleiden.

Obioma Chukwuike: Ich heiße Obioma Chukwuike, meine Pronomen sind »they/them«. Ich stamme aus Nigeria und ich lebe in Nigeria. Ich bin Gründer*in und Geschäftsführer*in von Intersex Nigeria, gegründet im Jahr 2019. Ich bin froh, diese Community zu haben, die mich annimmt, eine Community, bei der ich mich jederzeit in Sicherheit bringen kann. Ich weiß, dass sie mich mit offenen Armen empfangen. Darüber bin ich so froh. Und ich bin auch froh, dass, wie Mani schon sagte, die inter* Bewegung wächst.

Eliana Rubashkyn: Es ist einfach toll, endlich mit einer Person in Verbindung zu treten, die dich besser versteht als alle anderen. Sogar besser als deine Mum.

Mani Bruce Mitchell: Wir wissen, während wir aufwachsen, dass manche von uns cis sind, manche hetero, manche von uns sind queer, manche von uns sind trans*, manche von uns sind nicht-binär. Als Community sind wir wirklich sehr vielfältig.

Hiker Chiu: So großartig sind wir, stimmt's?

Crystal Hendricks: Absolut.

Hiker Chiu: Es gibt keinen Standard, kein Stereotyp, vergiss das alles! Weißt du – so großartig sind wir!

Eliana Rubashkyn: Es gibt grundlegende Gemeinsamkeiten, die wir teilen. Und ich sage: »Wir sind unteilbar!«. Denn wenn wirbegreifen, dass alle Unterdrückung in der Welt miteinander verbunden ist – weil alle Unterdrückung in der Welt tatsächlich miteinander verbunden ist – dann können wir diese Unterdrückung nur bekämpfen, wenn wir zusammen sind. Wenn wir gemeinsam gegen diese Unterdrückung kämpfen können.

Obioma Chukwuike: Wir sollten bald so etwas wie ein Archiv anlegen, in dem wir die ganzen Arbeiten unterbringen können, die von inter* Aktivist*innen geleitete Gruppen in aller Welt hervorbringen. Wie sie sich zusammenschließen, Bewegungen aufbauen, Stereotype in Frage stellen, und vieles mehr. Denn das würde der nächsten Generation zeigen, dass wir ihnen die Dinge nicht einfach so hinterlassen haben. Wir haben unser Bestes versucht, die Welt so weit wie möglich besser und nachhaltiger für sie zu machen.

Mani Bruce Mitchell: Da stimme ich zu, wir haben ja aus dem Nichts heraus etwas geschaffen. Vor 30 Jahren waren wir einfach nur Geschichten in medizinischen Lehrbüchern. Vielleicht ist diese Ausstellung ja der Ausgangspunkt dafür, diese Historien aus allen Teilen der Welt zu sammeln, und ich wüsste sie gerne an einem sicheren Ort.

Obioma Chukwuike: Ich hätte gerne, dass sie, wenn das möglich ist, jeden Schritt sehen, den wir getan haben. Alle großen Schritte, alle kleinen Schritte. Sie alle sind von Bedeutung. Alle, die geschwitzt haben, ihre Anstrengungen beigetragen haben, wie sie alle es gemacht haben, im Kleinen und im Großen. Denn es ist eine gemeinsame Anstrengung. Jeder Beitrag ist wichtig, ist wertvoll.

Eliana Rubashkyn: Natürlich habe ich Vorbilder. Jede inter* Person, die Geschichte geschrieben hat und bekannt ist – nicht nur, weil sie intergeschlechtlich ist, sondern weil sie die Welt verändert hat – ich bewundere sie. Menschen aus unserer Community, die schon sehr lange diese Arbeit getan haben, wie Mani Mitchell. Ich bewundere auch Herculine Barbin.

Obioma Chukwuike: Semenya, Caster, aus Südafrika, die Athletin, ist meine Heldin und mein Vorbild.

Crystal Hendricks: Außerdem die verstorbene Gründerin von Intersex South Africa, Sally Gross.

Mani Bruce Mitchell: Eine Person, über die ich gerne sprechen möchte, ist Sally Gross.

Hiker Chiu: Absolut, für die Welt, für Afrika und Südafrika!

Luan Pertl: Mani Mitchell oder Betsy Driver oder Dan Christian Ghattas, die halt einfach immer wieder soviel Kraft und Stärke gezeigt haben. Oder halt auch Mauro.

Mauro Cabral Grinspan: Mein Vorbild ist wahrscheinlich Sonia Corrêa, eine brasilianische Feministin.

Crystal Hendricks: Ich denke mein Vorbild, das wäre definitiv meine Mutter. Sie hat uns so gut aufgezogen, dass wir jetzt selbstbewusst sein können, dass wir out sein können, dass wir stolz darauf sein können, inter* zu sein.

Obioma Chukwuike: Und schließlich eine Person, zu der ich immer aufgeschaut habe, als ich klein war, das war Nelson Mandela.

Luan Pertl: Das ist für mich sicherlich Audre Lorde.

Mani Bruce Mitchell: Und dann, wie Obioma, waren es andere inter* Menschen, und ich denke wir sind Vorbilder füreinander, und es geht sehr um ein Kollektiv, denke ich.
Obioma Chukwuike: Also diese vier Leute sind in diesem Moment meines Lebens meine Vorbilder. Ich wünsche mir, dass im Lauf der Zeit noch welche dazukommen. Denn zu denen schaue ich auf. Ich will so sein wie sie.